Südtirol


Auch das Lied Südtirol wird ständig zur Kritik herangezogen.



Die erste Strophe lautet:
Ja unser Heimatland, es ist so wunderschön
Das kann man auch an unsren Bergen sehn
Sie ragen stolz zum Himmel hinauf
Schon unsere Ahnen waren mächtig stolz darauf
Die Wiesen so grün, der Wald ganz dicht
Freu dich über dieses Land, das deine Heimat ist
Darum lasst Schlagzeug und die Gitarren erklingen
Und uns immer wieder dieses Liedchen singen

Wüsste man es nicht besser, könnte man meinen es ist stammt von den Spatzen. Die Sätze sind sehr heimatnahe, so wie man Südtirolerische Volksmusik kennt. Dafür möchte ich das Bozner Bergsteigerlied zitieren, welches man als „Hymne Südtirols“ bezeichnen kann, wenn man so will:

„Wohl ist die Welt so groß und weit und voller Sonnenschein, das allerschönste Stück davon ist doch die Heimat mein […] Wo König Ortler seine Stirn hoch in die Lüfte reckt, bis zu des Haunolds Alpenreich, das tausend Blumen deckt: Dort ist mein schönes Heimatland, mit seinem schweren Leid, mit seinem stolzen Bergeshöh’n, mit seiner stolzen Freud.



Weiter gehts im Lied "Südtirol":
Südtirol, wir tragen deine Fahne
Denn du bist das schönste Land der Welt
Südtirol, sind stolze Söhne von dir
Unser Heimatland, wir geben dich nie mehr her
Südtirol, deinen Brüdern entrissen
Schreit es hinaus, dass es alle wissen
Südtirol, du bist noch nicht verlor'n
In der Hölle sollen deine Feinde schmorr'n

Erklärung der Strophe:
In Südtirol zeigt man gerne Flagge und zwar bei jedem Anlass, z. B. beim "Andreas-Hofer-Gedenkstag" oder "Allerheiligen".
Südtiroler glauben gerne sie leben auf dem schönsten Fleck der Erde und wird auch in Volksliedern unzählig oft besungen.
Südtiroler haben ihr Heimatland während der „Option“, dem Abkommen zwischen Mussolini und Hitler, weggegeben, als sich einige Südtiroler dafür entschlossen haben ins Deutsche Reich auszuwandern.
Südtirol wurde insofern den Brüdern entrissen, als es von Tirol abgetrennt wurde und an Italien angegliedert.
Frei.wild ist der Ansicht, dass dieser Fakt in Südtirol oft vergessen wird und daher raus geschrien werden soll. Dieser Gedanke wird auch von einer Vielzahl der Bevölkerung geteilt.
Die letzten zwei Zeilen zeigen wieder, dass sich nach frei.wild’s Ansicht Südtirol auf dem Weg zum Abgrund befindet. Diese Meinung gewinnt auch bei der Südtiroler Bevölkerung immer mehr an Zustimmung, vor allem in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation Italiens. „Feinde“, vor allem politische, hat Südtirol zur Genüge: So erfährt die deutschsprachige Bevölkerung Südtirols Attacken von der lokalen Italienisch-sprachigen Politikerin Michaela Biancofiore, welche der Partei Berlusconis angehört, im römischen Parlament sitzt und der Südtiroler Bevölkerung weiß machen will, dass der Faschismus auch positiv für Südtirol war, da zum Beispiel sanitäre Einrichtungen ausgebaut wurden. Giancarlo Galan, ehemaliger Präsident der Region Venetien und Agrarminister Italiens, griff regelmäßig Südtirols Autonomiestatut an. Gianfranco Fini (auch genannt im Lied „Land der Vollidioten“), ehemaliger Außenminister Italiens, schaltete sich regelmäßig in innenpolitische Fragen bezüglich Südtirol ein, Monti, der ehemalige Interims-Ministerpräsident Italiens, da er für die Renovierung des Staatshaushaltes trotz bestehender Verträge Südtirols Geld verwendete und Südtirol als "inneritalienische" Sache ansieht.

Weiter im Lied "Südtirol":
Heiß umkämpft war dieses Land ja immer schon
Und ich sags, ich sags mit Freude, ich bin dein Sohn
Edle Schlösser, stolze Burgen und die urigen Städte
Wurden durch die knochenharte Arbeit unser Väter erbaut
Kurz gesagt, ich dulde keine Kritik
An diesem heiligen Land, das unsre Heimat ist
Darum holt tief Luft und schreit es hinaus
Heimatland wir geben dich niemals auf

Erklärung der Strophe:
Seit der Römerzeit, über das Mittelalter bis hin zur Neuzeit wurde das Land umkämpft und auf dieser Seite bereits hinreichend beschrieben.
Südtirol ist eines der burgenreichsten Gebiete Europas (und somit der Welt).
Die Autonomie, welche Südtirol genießt, wurde zum Beispiel knochenhart erarbeitet.
Das Land Tirol wird sehr oft sehr gerne als das „heilige Leid“ von den Einheimischen genannt. Im Österreichischen Teil Tirols geht man so weit, dass man sagt „bisch a Tiroler – bisch a Mensch“. Man muss dies ein wenig relativieren, aber man erkennt klar den Stolz der Tiroler. „Du bist das Land, dem ich die Treue halte, weil du so schön bist, mein Tiroler Land“ heißt es in der wohl gesamttiroler „Hymne“ - "dem Land Tirol die Treue".
Frei.wild duldet keine Kritik an ihrem „heiligen Land“, womit Tirol bzw. Südtirol gemeint ist. Als ein im Ausland lebender Südtiroler erkenne ich da etwas Scheinheiligkeit dahinter. Südtiroler sehen es nicht gerne, wenn man von außen ihr Land kritisiert, können das aber unter sich umso besser. Auch frei.wild macht das. Sie singen von Heimatliebe etc., kritisieren aber nichts desto trotz auch selbst die politische Situation Südtirols. Rechtsextremismus kann durch diese Aussage keiner geltend gemacht werden - künstlerische Freiheit ist auch im Grundgesetz festgeschrieben.

Ein traditionelles Lied, welches in Tirol oft angestimmt wird und sich auch zu einem Partysong hochgemausert hat: Dem Land Tirol die Treue.

1 Kommentar:

  1. vielen dank für diesen blog, es ist heute leider so, das tradition und heimatliebe oft mit rechtem gedankengut gleichgestellt wird, dabei wird immer vergessen, das es dies alles schon VOR dem naziregime gab, nicht von hitler erfunden wurde. Ich war als jugendlicher lange in der punkszene und da kam es des öfteren zu konflikten mit der rechten szene, also für mich sieht NATIONAL anders aus. nur weil jemand in der pubertät in einer skinhead-Band gespielt hat, sollte man ihm nicht auf ewig verdammen und als Faschisten stigmatisieren.
    ich persönlich mag die band :)

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